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KLOSTER VON SANTO DOMINGO

Carrer de Guillem Cifre de Colonya, s/n

DAS KLOSTER VON SANT DOMINGO IST BÜHNE DES “FESTIVAL DE POLLENÇA

DAS KLOSTER SANT DOMINGO WURDE VON DEN DOMINIKANISCHEN MÖNCHEN ZWISCHEN 1558 UND 1616 GEBAUT. JEDEN SOMMER FINDET IM KLOSTER DAS “FESTIVAL DE POLLENÇA” STATT, EINES DER WICHTIGSTEN MUSIKFESTIVALS DER WELT.

Dieses Gebäude wurde zwischen 1558 und 1616 von den Dominikaner-Mönchen (1) mit dem Ziel erbaut, ihre Präsenz in Pollença zu stärken, die sich zunächst in der Kapelle von Roser Vell niederließen, die Sie ebenfalls an dieser Stelle besuchen können. Die Dominikaner besetzten die Kirche und das Kloster 1833, als beide Gebäude säkularisiert (2) wurden und ein paar Jahre später trat der Staat sie an die Stadt Pollença ab. Seitdem sind diese Gebäude bereits für vielfältige Aufgaben genutzt worden, von der Hospiz-Residenz über eine Kaserne der Guardia Civil bis zur Schule und einem Museum.

Die Klosterkirche besteht aus dem Grundriss einer Basilika (3) und zehn Seitenkapellen, die jeweils mit einem Altarbild aus der Zeit ihrer Erbauung geschmückt ist, wobei das bemerkenswerteste Stück das ist, das vor der Kirche steht, zwischen 1651 und 1662 vom mallorquinischen Bildhauer Joan Antoni Oms geschaffen wurde und die Virgen del Rosario, die Schutzpatronin der Dominikaner zum Thema hat. Das darin enthaltene Bildnis stammt aus dem 15. Jahrhundert, aus der Kapelle von Rosario, die ebenfalls in Pollença besichtigt werden kann.

Neben der Kirche ist es das Schmuckstück dieses Gebäudes, ein Kloster im Barock-Stil (4), dessen Bau 1616 endete und nicht nur für die Schönheit seiner vier Arkadengänge bekannt ist, sondern auch, weil hier seit 1962 das Festival der klassischen Musik von Pollença stattfindet. Auf Initiative des berühmten britischen Geigers Philip Newman (5) ins Leben gerufen, zieht diese Veranstaltung jedes Jahr in den Monaten Juli und August Persönlichkeiten wie die Sopranistin Montserrat Caballé, den Cellisten Mstislav Rostropovich und das Orchestre National de France mit Lorin Maazel an.
 
(1) Dominikaner-Mönche: Der Predigerorden, auch Dominikanerorden genannt, ist ein katholischer Bettelorden, 1216 gegründet von Domingo de Guzmán aus Burgos, dessen Mitglieder, die Dominikanermönche, ein friedliches Predigerleben, ganz nah am Volk befürworten, das von Strenge und Armut gekennzeichnet ist, unter Einhaltung des Gelübdes von Keuschheit und Gehorsam. Unter den im Laufe der Geschichte bekanntesten Dominikanern sind Tomás de Aquino, Vicente Ferrer oder Bartolomé de las Casas besonders zu erwähnen.

(2) Säkularisierung: Die liberalen spanischen Regierungen entwickelten im Laufe des 19. Jahrhunderts Enteignungs- und Verstaatlichungsverfahren, mit dem Verkauf eines Großteils der Güter, die die öffentlichen Kassen auffüllen sollten, die durch schwierige Kriegszeiten und den Verlust der Kolonien geschwächt waren.

(3) Grundriss der Basilika: Ein architektonischer Grundriss, der seinen Ursprung in den öffentlichen römischen Gebäuden hat und aus einem Hauptschiff besteht, das von den anderen Seitenschiffen mit geringerer Höhe durch Säulenreihen getrennt ist, wodurch der Blick der Gläubigen zum Haupt der Kirche geleitet wird, das in der Regel aus einer Apsis besteht, wo sich der Hauptaltar befindet. Der Zugang zur Kirche erfolgt zu ihren Füßen.

(4) Barock-Stil: Der Begriff, mit dem eine kulturelle Bewegung und künstlerischer Stil beschrieben wird, der sich um das 17. Jahrhundert bis Mitte des 18. Jahrhundert entwickelt hatte, für den die übermäßige Verzierung charakteristisch war. In der Tat wurde das Konzept des Barock von seinen Kritikern geprägt, die das französische Wort „Baroque?, dessen mögliche Übersetzung auch „extravagant? heißen kann, verwendeten und sich damit auf die Exzesse einiger Künstler dieser Zeit bezogen. Als Stil ging dem Barock die Renaissance voraus und danach folgte der Neoklassizismus, der zunächst in Italien populär wurde und sich danach auf den Rest von Europa ausbreitete.

(5) Philip Newman: Geboren 1904 in Manchester und Sohn eines der besten Sänger seiner Zeit, studierte Philip Newman die Violine, sowohl in seiner Geburtsstadt als auch in Brüssel, wo er sehr bald durch seine großartige Leistung glänzte, durch die er sein ganzes Leben lang mit den großen Musikern seiner Zeit wie Pau Casals, Yehudi Menuhin und Igor Strawinsky Seite an Seite stand. Er starb im Sommer 1966 zu früh in seinem geliebten Mallorca, kurz nach seinem letzten öffentlichen Konzert, das im Rahmen eben dieses Festivals von Pollença stattfand, als er auf Wunsch eines Journalisten das „Rezitativ und Scherzo Caprice? des österreichischen Komponisten Fritz Kreisler spielte.

(6) Miquel Capllonch: 1861 im Schoße einer wohlhabenden Familie geboren, studierte Miquel Rotger Capllonch am Konservatorium von Madrid und der Musikhochschule von Berlin und wurde zum gefeierten Pianisten, der mit vielen der großen Musiker wie Anton Rubinstein befreundet war. Er komponierte zahlreiche Werke für die religiösen Orden der Theatiner und die Barmherzigen Schwestern von Pollença und erreichte so die Popularisierung der klassischen Musik in dieser Stadt, in der er im Dezember 1935 starb.